Die Geschichte vom Triumph Deutschlands bei der Europameisterschaft 1980

Germany

Erfahren Sie mehr über die Geschichte, wie Deutschland in Italien ihren zweiten Europameistertitel sicherte.

Die Europameisterschaft 1980 bleibt eine der weniger gefeierten Turniere, das zum zweiten Mal in 12 Jahren von Italien ausgerichtet wurde. Trotz geringer Zuschauerzahlen sicherte sich Westdeutschland den Titel zum zweiten Mal in acht Jahren. Das Turnier markierte den Beginn der Gruppenphase mit einem einzigartigen Format, das vorsichtiges Spiel begünstigte. In diesem Artikel gehen wir darauf ein, wie Westdeutschland Herausforderungen überwand und bei der Euro 1980 siegreich hervorging.

Das unkonventionelle Format

Die Euro 1980 führte die Gruppenphase als Ersatz für das Halbfinale ein. Dieses Format mit zwei Gruppen zu je vier Teams ermöglichte den Gewinnern (Westdeutschland und Belgien), sich direkt für das Finale zu qualifizieren. Der vorsichtige Ansatz der Teams in der Gruppenphase wurde offensichtlich, da eine Niederlage fatal sein konnte. Westdeutschland nutzte diesen Formatvorteil, schonte Schlüsselspieler und bereitete so den Weg für ihren Triumph.

Der pragmatische Trainer: Jupp Derwall

Jupp Derwall, der Manager von Westdeutschland, spielte eine entscheidende Rolle beim Erfolg bei der Euro 1980. Mit dem Spitznamen ‘Chef Silberlocken’ war Derwall ein ergebnisorientierter Trainer, der eine Balance zwischen Disziplin und einem eher liberalen Ansatz in der Mannschaftsführung fand. Trotz politischer Streitigkeiten innerhalb des deutschen Fußballverbands und Meinungsverschiedenheiten mit Spielern erwies sich Derwalls pragmatischer Stil als erfolgreich.

Taktische Entwicklung

Derwalls taktischer Ansatz entwickelte sich im Verlauf des Turniers. Nach anfänglicher Annahme einer defensiven Aufstellung änderte er nach dem Eröffnungssieg gegen die Tschechoslowakei seinen Kurs. Die Mittelfeldumstellung mit Bernd Schuster und Hansi Müller verlieh dem Spiel von Westdeutschland mehr Flair. Karl-Heinz Rummenigge agierte als unterstützender Stürmer und schuf so ein ausgewogenes und attraktives Team.

Schlüsselspieler: Bernd Schuster

Bernd Schuster, ein 20-jähriger Mittelfeldspieler, erwies sich als herausragender Spieler für Westdeutschland. Trotz seiner Teilnahme nur an zwei Spielen aufgrund von Verletzungen und vorsichtigen Aufstellungsentscheidungen war Schusters Einfluss unbestreitbar. Seine Leistungen, die an den Stil von Kevin De Bruyne erinnerten, zeigten Vielseitigkeit und Spielgestaltungsfähigkeiten. Schusters Beitrag war entscheidend für den Gruppensieg von Westdeutschland gegen die Niederlande.

Die Finalbegegnung

Das Finale der Euro 1980 gegen Belgien war eine unterhaltsame Begegnung, bei der Westdeutschland ihre Überlegenheit zeigte. Schuster, erneut herausragend, spielte eine entscheidende Rolle beim Eröffnungstor, indem er sein Zusammenspiel mit Klaus Allofs zeigte. Trotz des Ausgleichs von Belgien durch einen umstrittenen Elfmeter sicherte Westdeutschland den Sieg mit einem späten Kopfball von Hrubesch und holte so ihren zweiten Europameistertitel.

Entscheidender Moment: Hrubeschs Kopfball

Der entscheidende Moment kam zwei Minuten vor Schluss, als Karl-Heinz Rummenigges Ecke Hrubesch fand, der seinen zweiten Treffer erzielte. Dieser einfache Standard sicherte den Sieg von Westdeutschland und zeigte ihre Fähigkeit, entscheidende Momente zu nutzen.

Das beste Team in einem wenig beeindruckenden Turnier

Trotz des insgesamt wenig beeindruckenden Turniers und enttäuschender Leistungen anderer Teams erwies sich Westdeutschland als die rechtmäßigen Champions. Die Tschechen und die Niederländer waren über ihren Zenit hinaus, während die defensiven Taktiken Belgiens Kritik auf sich zogen. Der Bericht von World Soccer über das Finale bestätigte, dass trotz der Mängel des Turniers das richtige Team tatsächlich den Europameistertitel errungen hatte.